Zauberwort Mikroklima / Anleitung zum grünen Daumen


Wenn es gelingt, für unsere Breitengrade ungeeignete Pflanzen gross werden zu lassen, dann hat der Gärtner entweder ein gutes Treibhaus oder gute Sensoren für das Mikroklima seines Gartens.


Jeder Quadratzentimeter in einem Garten hat ein anderes Mikroklima: Mehr oder weniger Wind, Sonne, Bodenwärme und Feuchtigkeit.
In der Gartenliteratur findet man einiges über Mikroklima. Es geht meist um Nord/Süd Seiten, Morgensonne, Windrichtungen, feuchtere und trockenere Stellen im Garten...ect.
Wer mit dem Garten die Jahreszeiten durchlebt, kennt mit der Zeit - ohne sich dessen bewusst zu sein - die klimatischen Bedingungen eines jeden Quadratmeters.

Schachbrettblume Fritillaria ( braucht im Winter ein mildes und im Sommer ein nicht zu heisses Klima) 

Der Begriff "grüner Daumen" trifft die Sache genau auf den Punkt. Wenn ich meine Mama manchmal frage: wie schaffst Du das bloß mit diesen oder jenen Pflanzen? Dann zuckt sie meist mit den Schultern und strahlt dann über beide Backen. Es freut mich für sie, dass sie es im Griff hat, das hilft mir aber wenig. 

Ich denke, sie hat diesen grünen Daumen, weil sie jeden Tag aufmerksam durch den Garten geht: da einen Topf etwas zur Seite zieht, da einen Schluck Wasser gibt, da eine Planze mit etwas Fliess bedeckt und hier etwas mulcht. Und immer und immer wieder der Griff in die Erde, und in die Pflanze. Ich glaube, sie kontrolliert unbewusst jeden Tag jedes kleinste, noch so kleine Eck im  Garten. Sie schafft so ein ganz persönliches Mikroklima für jede einzelne Pflanze. Ich glaube es ist das, was man allgemein als grüner Daumen versteht.

Hier noch ein ein Beispiel, wie schnell man das Mikroklima im eigenen Garten  beeinflussen kann:
An der Hauswand wird es hier bei uns im Sommer extrem heiss. Ausser ein paar schnell wachsender Unkräuter direkt um den Wasserhahnen, ist hier bislang nichts von selbst gewachsen. Jäten war gar nie nötig.

Kaum aber hatte ich auf der anderen Seite des Weges Rosmarin, Salbei ect. gepflanzt, war das schon genug, um das Mikroklima an der Hauswand so zu verändern, dass sich ein paar Wochen später bereits die erste Malve zeigte. 


 Mittlerweile ist hier ein ganz neues Mikroklima entstanden.



Vor zwei Jahren haben wir im Waldgarten angefangen, im Herbst jeweils die Hasel in der Mitte etwas auszudünnen. Seither wachsen an dieser Stelle im Frühling wieder Wildblumen.

Es ist nicht immer nötig, gleich alles neu zu bepflanzen. Manchmal reicht es auch, gezielt die Bedingungen der gewünschten Pflanze zu verbessern. 
Ich versuche, wenn etwas nicht klappt, erst heraus zu finden wo die Pflanze natürlicherweise wächst. Daraus lässt sich oft vieles ableiten. Es klappt nicht immer. Ein Versuch ist es aber meist wert.


gutes Gelingen 
Mara-Tiziana 




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